Die Offenheit fängt schon beim neuen Eingangsbereich an
Tennis – Der TC Herrenberg ist auf einem guten Weg zum Wohlfühlclub / 135 der 539 Mitglieder für langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt
Zwölf Jahre lang bröckelten dem TC Herrenberg die Mitglieder weg – im vergangenen Jahr verzeichnete der Traditionsclub erstmals wieder einen Zuwachs. Ein Ergebnis, das nicht von ungefähr kommt, wie die Berichte der Vorstandschaft um Dr. Eberhard Kern und Hjalmar Hiemann bei der TCH-Jahresversammlung in der vereinseigenen Tennishalle zeigten.
VON THOMAS VOLKMANN
Welchen Erfolg die Steigerung von netto 23 Zugängen auf 539 Mitglieder darstellt, macht eigentlich erst der Blick auf die Austritte deutlich. Satte zehn Prozent der Mitglieder verabschiedeten sich nämlich in 2008. „Das hat mir keine Ruhe gelassen, ich habe jedem Einzelnen nachtelefoniert und gefragt: woran liegt’s“, berichtet Dr. Eberhard Kern den rund 90 versammelten Tennisfreunden. Dass überwiegend Wegzüge oder gesundheitliche Gründe geltend gemacht wurden, beruhigte ihn. Umgekehrt bestätigen die Eintritte, dass sich die im vergangenen Jahr gewählte Vorstandschaft mit ihrem Ziel, die Attraktivität des TCH in sportlicher wie gesellschaftlicher Hinsicht zu steigern, auf dem richtigen Weg befindet. „Noch nie habe ich eine bessere Stimmung in der Mitgliedschaft erlebt“, stellte der für den Seniorenbereich zuständige Norbert Heyl, seit 33 Jahren TCH-Mitglied, fest. „Es liegt an den Mitgliedern, wie man sich fühlt im Verein“, spielte Kern den Ball zurück.
Dass ein frischer Wind im Tennisclub weht, das äußerte sich im vergangenen Jahr in einer ganzen Reihen von Aktivitäten und Aspekten. So startete man Ende April mit einem Tag rund ums Tennis und einer Besucherzahl von um die 100 Tennisinteressierten in die Saison, die TCH-Webseite bekam ein neues Erscheinungsbild verpasst, die Mannschaften traten im einheitlichen Trainingsanzug an, Cheftrainer Andrey Rybalko leitete ein sehr gut besuchtes wöchentliches Breitensporttraining und wurden für Gäste und Schnuppermitglieder attraktive Angebote geschaffen.
Zur guten Stimmung im Club und zum Zusammenwachsen von Breiten- und Leistungssport, jüngeren und älteren Generationen trägt ganz besonders aber auch die Jugendarbeit bei. „Tennis ist nicht nur unser Sport, sondern unser Hobby“, postulierte Jugendwart Philipp Müller, der am Samstag erst vom WTB eine Auszeichnung für die vielfältigen Aktivitäten im Jugendbereich beim TCH entgegen nehmen durfte (wir berichteten). „Da können wir natürlich nicht zurückstehen“, meinte Eberhard Kern und überreichte Philipp Müller einen Scheck über 500 Euro für die Jugendkasse und ein T-Shirt mit einem im US-Basketball üblichen Aufdruck für den „MVP“ – den „most valuable player“, den wertvollsten Mitspieler eines Teams.
Einen wichtigen Schritt zum Anspruch eines „Wohlfühlclubs“ (Kern) hat der TCH zum Jahreswechsel mit der Neubesetzung seines Clubkasinos getan. Dieses hört jetzt auf den Namen „Gäuterrassen“. Die damit verbundene Öffnung nach außen geht derzeit einher mit der Neugestaltung des Eingangsbereiches nebst Boulebahn und Biergarten. „Die Leute sollen gerne auf unsere Anlage kommen, vielleicht bleibt ja der ein oder andere als Mitglied hängen“, wünscht sich Hjalmar Hiemann.
Dank einer gestiegenen Auslastung der im Sommer 2007 sanierten Tennishalle konnte Finanzvorstand Susanne Gaubatz den Mitgliedern trotz verhältnismäßig hoher Energiekosten (25 Prozent des Etats) ein Ergebnis von dennoch nur knapp 3.000 Euro Verlust vermelden. Neumitgliedern bietet der TCH in diesem Jahr einen 10-prozentigen Preisnachlass plus eine Gratistrainerstunde. Da der TCH in vergangenen Vorstandperioden auf die Ehrung langjähriger Mitglieder verzichtet hatte, die neue Vorstandschaft die Ehrenordnung nun aber wieder beleben will, stand der Versammlung noch ein kleiner Ehrungsmarathon ins Haus. Zusätzlich zu den 135 Ehrungen für zehn, mehr als 25- und mehr als 50-jährige Vereinszugehörigkeit gab es auch Sonderapplaus für den jüngst von Andrey Rybalko errungenen Titel bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften der Herren 30 sowie Volker Eickelmanns Platzierung auf Rang 36 in der Deutschen Rangliste der Herren 50.
erschienen im Gäubote, 25.03.2009
Eindrücke von der JHV 2009: